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Identitätsdiebstahl: Warum wollen Kriminelle Ihre persönlichen Daten?

Illustration of a scammer reaching out of a laptop to steal an ID card
Corey McAuley
Corey McAuley
|
6. Mai 2024
|
7 min Lesezeit

Vom Kredit­auskunfts­betrüger, der einen der größten Identitäts­diebstahls­skandale in der Geschichte der USA ermöglichte, bis zum Kriminellen, der die gestohlenen Identitäten amerikanischer Emigranten­kinder nutzte, um in betrügerischer Absicht Kredite und Kredit­karten zu beantragen und Immobilien zu kaufen — Identitäts­diebstahl ist für viele Menschen ein wahr gewordener Albtraum.

Tatsächlich hat die Federal Trade Commission (FTC) bekannt gegeben, dass im Jahr 2023 in den USA mehr als 10 Milliarden Dollar durch Betrugs­maschen gestohlen wurden, wobei 25 % aller Fälle (etwa 1,4 Millionen) als Identitäts­diebstahl eingestuft werden. Aber was passiert, wenn jemand Ihre Identität stiehlt — und was bedeutet das für Sie? In diesem Artikel erfahren Sie, wie die verschiedenen Arten von Identitäts­diebstahl funktionieren und was Sie tun können, um Ihre persönlichen Daten zu schützen.

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Wie funktioniert Identitäts­diebstahl?

Identitätsdiebstahl liegt vor, wenn jemand Ihre persönlichen Daten wie Name, Adresse, Geburts­datum, Kredit­karten­daten und Sozial­versicherungs­nummer stiehlt, um Ihre Identität zu benutzen. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Kriminelle Ihre personen­bezogenen Daten stehlen können, unter anderem:

Die 5 häufigsten Arten von Identitäts­diebstahl-Betrug

Im Jahr 2023 erstatteten Betrugs­opfer bei der FTC mehr Anzeigen wegen Identitäts­diebstahl als jede andere Art von Betrugsmasche — und es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Kriminelle die gestohlenen personen­bezogenen Daten zu Geld machen können.

1. Kreditkartenbetrug

In den USA sind 40 % aller Anzeigen wegen Identitäts­diebstahls auf Kredit­karten­betrug zurück­zuführen — somit ist dies die häufigste Form des Identitäts­betrugs. Kredit­karten­betrug liegt vor, wenn Kriminelle in Ihrem Namen Einkäufe tätigen, indem sie ein bestehendes Konto nutzen oder neue Konten in Ihrem Namen eröffnen — und somit Ausgaben anhäufen. Glücklicher­weise gibt es in vielen Ländern Gesetze, die Verbraucher vor der Haftung für unberechtigte Abbuchungen schützen. So schützt beispiels­weise der Fair Credit Billing Act in den USA die Verbraucher vor einer Haftung von mehr als 50 US-Dollar, wobei einige Anbieter eine Haftung von 0 US-Dollar anbieten. Allerdings kann es Monate dauern, bis die Anbieter den Kredit­karten­betrug unter­suchen und das verlorene Geld zurück­erstatten.

Wie gelangen die Betrüger an Ihre Kreditkartendaten?

  • Durch Diebstahl einer physischen Karte oder durch das Anbringen von „Skimmern“ an Geld­automaten oder Karten­lese­geräten, um Ihre Karte zu klonen.

  • Durch Web-Skimming: Hier stiehlt ein Krimineller persönliche Daten von einer Web­site, indem er bös­artige Malware oder schad­haften Code auf der Web­site platziert, der alle Daten erfasst, die Benutzer in die Formulare eingeben.

  • Durch eine Konto­über­nahme, bei der ein Krimineller Ihre Bank kontaktiert und Ihre persönlichen Daten verwendet, um PINs, Pass­wörter und Adressen zu ändern und Sie aus dem Konto auszuschließen.

  • Durch Karten­diebstahl aus der Ferne, bei dem Kriminelle Ihre Kredit­karten­informationen durch Phishing, eine Daten­panne oder das Dark Web erhalten.

2. Betrügerische Kredit- oder Leasing­geschäfte

Kredit- oder Leasing­betrug macht 14 % aller Anzeigen wegen Identitäts­diebstahls in den USA aus. Wie der Name vermuten lässt, nehmen Kriminelle unter Verwendung Ihrer persönlichen Daten Kredite und Leasing­verträge auf wie beispiels­weise Zahl­tag­darlehen, Hypotheken- und Geschäfts­kredite oder Miet­verträge. Die Agenturen verlangen während des Prüf­verfahrens nur minimale Informationen (wie Sozial­versicherungs­nummern und Bank­konto­informationen) und Identitäts­betrüger nutzen dies aus — denn sie wissen, dass ihre Opfer für alle Kredite haften werden.

Wie gelangen die Betrüger an Ihre persönlichen Daten?

  • Indem sie Sie über Phishing-Betrügereien zur Eingabe Ihrer Daten verleiten.

  • Sie erhalten Zugriff auf Ihr Gerät über herunter­geladene Malware.

  • Sie kaufen Ihre gestohlenen oder durch­gesickerten Daten im Dark Web.

3. Bankkonto-Betrug

Bankkonto-Betrug macht 13 % der Anzeigen wegen Identitäts­diebstahls in den USA aus. Hierbei führen Kriminelle unberechtigte Trans­aktionen mit Ihren Konto­daten durch. Wenn Ihr Konto­auszug Käufe aufweist, die Sie nicht getätigt haben, melden Sie dies Ihrer Bank. Diese wird Ihre Karte sofort sperren, damit kein weiteres Geld entwendet werden kann. Die Banken sollten Ihnen auch das Geld erstatten, das durch Identitäts­diebstahl gestohlen wurde — allerdings kann es schwieriger sein, das Geld zurück­zubekommen, wenn Sie eine Zahlung im Rahmen eines Betrugs genehmigt haben.

Wie gelangen die Betrüger an Ihre Kontodaten?

  • Durch Vishing-Anrufe, bei denen sich Kriminelle als Ihre Bank ausgeben und nach Daten fragen.

  • Sie erhalten Ihre Daten durch Daten­pannen oder kaufen sie im Dark Web.

  • Durch Diebstahl Ihrer Bank­konto­daten via Web-Skimming, wenn Sie diese in Websites eingeben.

  • Durch Betrug an Geld­automaten, indem Kriminelle die Automaten manipulieren.

4. Gefälschte Regierungs­dokumente oder Sozial­leistungen

Etwas mehr als 9 % der Anzeigen wegen Identitäts­diebstahl in den USA haben mit illegal beschafften oder gefälschten Regierungs­dokumenten und beantragten staatlichen Leistungen zu tun. Die häufigste Betrugs­form ist die Angabe falscher Informationen, um Sozial­leistungen zu beziehen: Nachdem die Kriminellen persönliche Daten wie Namen und Sozial­versicherungs­nummern gestohlen haben, reichen sie unter dem Namen ihrer Opfer gefälschte Anträge für Erwerbs­minderungs­rente oder Wohn­geld ein.

Wie gelangen die Betrüger an Ihre persönlichen Daten?

  • Durch Phishing-Betrug werden Sie zur Eingabe Ihrer Daten verleitet.

  • Sie greifen auf Ihr Gerät über herunter­geladene Malware zu.

  • Sie kaufen gestohlene oder durch­gesickerte Daten im Dark Web.

5. Beschäftigungs- oder Steuer­betrug

Etwa 8,5 % der Anzeigen wegen Identitäts­diebstahl in den USA beziehen sich auf Beschäftigungs- oder Steuer­betrug. Beschäftigungs­betrug liegt vor, wenn sich Kriminelle als Personal­vermittler ausgeben und Sie für einen Job einstellen, den es gar nicht gibt. In den letzten Jahren haben insbesondere Job­betrügerein auf LinkedIn an Popularität gewonnen, bei denen Kriminelle Arbeits­suchende dazu bringen, ihre persönlichen Daten in falschen Einstellungs­prozessen preis­zugeben. Steuer­betrug liegt vor, wenn jemand seine Steuer­erklärung nicht abgibt oder falsche Beträge oder Ausgaben geltend macht.

Wie funktioniert Beschäftigungs­betrug?

  • Gefälschte Stellen­ausschreibungen: Das „Vorstellungsgespräch“ wird virtuell abgewickelt und während des „Onboarding“-Prozesses werden Daten des Kandidaten gesammelt. Sobald der Betrüger diese Daten erhält, verschwindet er auf Nimmer­wieder­sehen.

  • Gefälschte Recruiter-Profile: Die Betrüger geben sich als Personalvermittler aus, um Beziehungen mit Job­suchenden auf LinkedIn aufzubauen. Sie versprechen eine Job­empfehlung oder eine Bewerbung und sammeln die persönlichen Daten der Nutzer.

  • Gefälschte Investitions­möglichkeiten: Nachdem sie ein gefälschtes Unter­nehmen und eine gefälschte Web­site erstellt haben, schicken die Betrüger echten LinkedIn-Profilen eine Nachricht mit einer seltenen Gelegenheit, Geld zu verdienen — und verlangen nach einer Gebühr, damit Sie sich Ihre Beteiligung sichern.

Wie Sie Ihre Identität vor Dieben schützen können

Identitätsdiebstahl im Internet oder offline kann auf viele verschiedene Arten begangen werden, aber das bedeutet auch, dass es viele Dinge gibt, die Sie tun können, um das Risiko zu verringern, dass Ihre persönlichen Daten an Betrüger gelangen.

  • Verwenden Sie sichere und eindeutige Pass­wörter für Ihre Online-Konten.

  • Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung und ziehen Sie eine Authentifizierungs­app der SMS-Authentifizierung vor.

  • Überprüfen Sie die Authentizität eines Absenders, bevor Sie auf Links in E‑Mails, SMS und Sofort­nachrichten klicken.

  • Verwenden Sie ein VPN, wenn Sie öffentliche WLAN-Netzwerke nutzen.

  • Überwachen Sie Ihre E‑Mail-Adressen in einer Sicherheits­app auf Verstöße.

Was Sie tun sollten, wenn Sie Opfer eines Identitäts­diebstahls geworden sind

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Identität gestohlen wurde, befolgen Sie die folgenden Schritte, um den finanziellen Schaden in Grenzen zu halten:

  1. Ändern Sie Ihre Passwörter und alle ähnlichen Pass­wörter für andere Online-Konten.

  2. Melden Sie gestohlene Kredit- und Debit­karten­daten oder ungewöhnliche Trans­aktionen an Ihre Bank und/oder Ihr Kredit­karten­institut.

  3. Löschen Sie alle Bank- oder Kredit­karten­daten, die in Online-Diensten (wie Amazon) gespeichert sind.

  4. Benachrichtigen Sie die Polizei, wenn Sie in einem EU-Land wie Deutsch­land, Finn­land oder Schweden leben, oder wenden Sie sich an den Betrugs­schutz­dienst Ihres Landes — FTC in den USA, CIFAS in Groß­britannien.

  5. Wenden Sie sich an eine der großen Kredit­auskunfteien Ihres Landes, beispiels­weise die Schufa in Deutsch­land, Experian, Equifax oder Trans­Union in den USA und Groß­britannien, um Ihre Kredit­würdigkeit einfrieren zu lassen und eine Betrugs­warnung zu beantragen.

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