Was ist Identitäts­diebstahl? Alles, was Sie wissen müssen

Erfahren Sie, wie Sie sich vor Identitäts­diebstahl schützen können, da die Betrugsrate ein Allzeithoch erreicht hat, wie Sie die Anzeichen einer Daten­schutz­verletzung erkennen und was zu tun ist, wenn Ihre persönlichen Daten preis­gegeben werden.

Was ist Identitätsdiebstahl?

Identitäts­diebstahl ist ein Begriff, der vielen Menschen Angst einjagt, mit Geschichten über Kredit­karten­betrüger, Tinder-Betrügerund Promi-Imitatoren und Mord­anschläge sorgen welt­weit für Schlag­zeilen. Auch wenn dies Extrem­fälle sein mögen, waren die Chancen für diejenigen, die Identitäten stehlen wollen, noch nie so groß.

Heutzutage verbringen wir mehr Zeit online als je zuvor — laut dem Living Secure-Bericht von F‑Secure acht Stunden am Tag — und teilen persönliche Informationen über mehrere Konten hinweg. Aber da so viele unserer Informationen digital weiter­gegeben werden, steigt auch das Risiko, dass sie bei einem Datenverstoß offengelegt werden, was oft der erste Schritt ist, wenn man Opfer eines Diebstahls wird.

Persönliche Informationen, Rechnungs­daten, Gesundheits­akten oder Daten sensibler Natur haben auf dem Schwarz­markt einen hohen Stellen­wert, erklärt Patricia Dacuno, Senior Threat Researcher bei F‑Secure. Angreifer können solche Daten nutzen, um Konten zu über­nehmen, Geld von Bank­konten zu stehlen und Identitäten zu stehlen. Und Angreifer können gefälschte Profile erstellen und weitere Straftaten wie Betrug und Phishing begehen.

Was ist Identitäts­diebstahl?

Laut Experian, dem welt­weit führenden Kredit­auskunfts­unter­nehmen, das die Finanz­informationen von über einer Milliarde Menschen auf der ganzen Welt sammelt, liegt Identitäts­diebstahl vor, wenn jemand Ihre persönlichen Daten oder Besitztümer stiehlt, damit er Ihre Identität nutzen kann.

Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass Identitäts­diebstahl in den meisten Ländern nur dann zu einer Straftat wird, wenn er zu finanziellen Verlusten oder anderen Straftaten führt.

Die Verwendung der Identifikations­daten einer anderen Person (oder die Verwendung falscher Identifikations­daten), oft als Identitäts­diebstahl bezeichnet, stellt an sich keine Straftat dar, so das britische National Fraud Intelligence Bureau. Es ist die Aktion, die unter Verwendung dieser Identifikations­daten durch­geführt wird, die im Hinblick darauf berück­sichtigt werden muss, ob eine Straftat vorliegt.

Dies ist auch in Finnland der Fall, wo Victim Support Finland erklärt, dass Identitäts­diebstahl im Sinne des Straf­gesetz­buches des Landes nicht strafbar ist, wenn er dem Opfer keinen finanziellen Schaden zufügt oder ihm Schaden zufügt.

Leider ist dies in vielen Ländern zu einem umstrittenen Thema geworden, da Opfer von Identitäts­diebstahl oft Schwierigkeiten haben, sich an die Definition einer Straftat im Rechts­rahmen zu halten. Dies hat dazu geführt, dass Prävention zu einem der wichtigsten Faktoren geworden ist, wenn es um Identitäts­diebstahl und die Möglichkeit krimineller Aktivitäten geht.

Wie häufig kommt Identitäts­diebstahl vor?

Nach Angaben der Federal Trade Commission sind die Fälle von Identitäts­betrug — wenn Identitäts­diebstahl zu einer Straftat führt — in den USA zwischen 2012 und 2022 von 270.000 auf 1,4 Millionen gestiegen, was einem Anstieg von 518 % entspricht.

Und wenn man bedenkt, dass die meisten Identitäts­diebstahls­delikte nie gemeldet werden — sei es aus Verlegenheit, aus Mangel an Beweisen oder weil die Opfer einfach nicht wussten, dass eine Straftat statt­gefunden hat — glauben einige Organisationen, dass die Zahl der Fälle von Identitäts­diebstahl dies verhindern könnte zehnmal höher sein, als offizielle Statistiken zeigen, und einen von 20 Menschen (rund 15 Millionen US-Verbraucher) betreffen.

So schützen Sie sich vor Identitäts­diebstahl

Bevor Sie Opfer eines Identitäts­diebstahls werden können, müssen Kriminelle zunächst Ihre persönlichen Daten wie Ihren Namen, Ihre Telefon­nummer, Ihr Geburts­datum, Ihre Sozial­versicherungs­nummer, Ihre Adresse und Ihre Kredit­karten­nummer stehlen. Dies erreichen sie vor allem durch den Zugriff auf Online-Konten mit schlechter Sicherheit, was die Sperrung Ihrer Konten wichtiger denn je macht. Indem Sie die folgenden einfachen Schritte befolgen, können Sie Ihre persönlichen Daten schützen und das Risiko eines Identitäts­diebstahls erheblich reduzieren:

  • Fügen Sie Ihre E‑Mail-Adresse zur Über­wachung von Sicherheits­verletzungen rund um die Uhr in Ihrer Sicherheits-App hinzu.
  • Verwenden Sie einzig­artige Pass­wörter (erstellt mit einem starken Pass­wort­generator) und eine Zwei -Faktor-Authentifizierung.
  • Verwenden Sie Anti­viren­soft­ware, die Ihre Bank- und Einkaufs­aktivitäten über­wacht.
  • Seien Sie vorsichtig beim Öffnen von Links und Anhängen.
  • und verwenden Sie ein VPN in öffentlichen Wi‑Fi-Netz­werken.

(Lesen Sie hier den voll­ständigen Leitfaden von F‑Secure zur Vermeidung von Identitäts­diebstahl: 5 schnelle und einfache Möglichkeiten zur Vermeidung von Identitäts­diebstahl.)

10 Anzeichen für Identitäts­diebstahl

Der Schutz Ihrer Online-Konten ist zwar der wirksamste Weg, Identitäts­diebstahl zu verhindern, Sie sollten sich jedoch auch der wichtigsten Warn­zeichen bewusst sein. Sie helfen Ihnen zu wissen, worauf Sie achten müssen, und ermöglichen Ihnen eine schnelle Reaktion, um sicher­zustellen, dass Schäden minimiert werden. Zu den wichtigsten Faktoren, die Sie beachten sollten, gehören:

  • Ihre persönlichen Daten werden bei einem Daten­verstoß offengelegt;
  • Sie beantragen staatliche Leistungen und erfahren, dass Sie diese bereits in Anspruch nehmen;
  • Neue Konten erscheinen in Ihrer Kredit­auskunft;
  • Auffinden von Malware, die auf einem Ihrer Geräte installiert ist;
  • Ausgehende Zahlungen für Waren und Dienst­leistungen erkennen, die Sie nicht geleistet haben;
  • Unerwartete Anrufe oder Besuche von Inkasso­büros erhalten;
  • Einen plötzlichen Rückgang Ihrer Kredit­würdigkeit feststellen;
  • Kreditverweigerung ohne vorherige Probleme;
  • Sie bemerken, dass die Finanz­dokumente nicht mehr bei Ihnen zu Hause ankommen;
  • Sie erhalten einen Anruf von Ihrer Bank, der Sie über verdächtige Zahlungen informiert.

Erkennen eines Verstoßes und finanzieller Unregelmäßigkeiten

Nach einer Daten­panne kursieren oft kompromittierte Benutzer­daten im Dark Web unter Betrügern, die sie sammeln oder dafür bezahlen, um Ihre Daten auf irgendeine Weise zu Geld zu machen. Die Über­wachung dieser Daten­schutz­verletzungen ist eine der wichtigsten Methoden, um fest­zustellen, ob Sie Opfer eines Identitäts­diebstahls sind. Sie können ein manuelles Tool wie den F‑Secure-Identitäts­diebstahl-Checker verwenden, um verletzte Daten zu lokalisieren und dabei das Dark-Web-Scanning und die Bedrohungs­informationen von F‑Secure zu nutzen.

Obwohl ein Online-Checker eine großartige Möglichkeit ist, manuelle Scans durch­zuführen, besteht ein proaktiverer Ansatz darin, eine automatisierte Identitäts­über­wachung rund um die Uhr in Betracht zu ziehen, wie sie beispiels­weise in F‑Secure Total verfügbar ist, das automatisch nach Verstößen sucht und Sie darüber benach­richtigt die Ihre Daten enthalten.

Neben der Über­wachung der Daten zu Verstößen sollten Sie auch regelmäßig Ihre Konto­auszüge über­prüfen und auf unregelmäßige Zahlungen oder Aktivitäten achten. In den meisten Ländern können Sie auch Informationen zu Ihrer Bonität anfordern, ohne dass diese Auswirkungen auf Ihre allgemeine Kredit­würdigkeit haben (UK-Ratgeber / US-Ratgeber / Finnischer Reiseführer).

Was tun bei Verdacht auf Identitäts­diebstahl?

Wenn das Schlimmste passiert und Sie vermuten, dass Ihre Identität gestohlen wurde, geraten Sie nicht in Panik und machen Sie sich keine Vorwürfe. Daten­schutz­verletzungen passieren ständig. Und leider können Sie, egal wie effektiv Ihre persönliche Online-Sicherheit ist, manchmal nicht verhindern, dass Angreifer Ihre privaten Daten stehlen.

Die folgende Checkliste enthält einige grund­legende Schritte, die Sie nach einer Daten­schutz­verletzung unter­nehmen sollten:

  1. Ändern Sie dieses Pass­wort — und jedes ähnliche Pass­wort
  2. Löschen Sie alle bei anderen Diensten gespeicherten Bank- oder Kredit­karten­daten
  3. Rufen Sie Ihre Bank an und stornieren Sie alle betroffenen Karten
  4. Erwägen Sie temporäre Kredit­karten (nur USA)
  5. Verwenden Sie einen Pass­wort-Manager

(Für einen ausführlicheren Über­blick darüber, was nach einer Daten­schutz­verletzung zu tun ist, lesen Sie den folgenden Beitrag: 5 Wege zu minimize Ihrem Risiko nach einer Warnung vor einer Daten­schutz­verletzung.)

Das Wichtigste, was Sie im Hinterkopf behalten sollten, ist, dass Sie sich nicht ausgeschlossen fühlen sollten, wenn Ihre Daten in einen Verstoß einbezogen werden, denn nahezu jeder, der das Internet nutzt, wird letzt­endlich in die gleichen Umstände geraten. Wenn Sie jedoch die Schritte in diesem Leit­faden befolgen, sollten Sie hoffentlich auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.

Über­prüfen Sie, ob Sie Opfer eines Daten­verstoßes geworden sind

Sie müssen lediglich Ihre E‑Mail-Adresse zum kosten­losen F‑Secure Identity Theft Checker-Tool hinzufügen und wir informieren Sie, wenn Ihre Daten bei bekannten Daten­verstößen aufgetaucht sind.

Es ist absolut sicher. Und es werden keine Daten gespeichert. Probieren Sie es jetzt.

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