Wie verbreitet sich ein Computerwurm?
Ähnlich wie Computerviren sind Würmer eine Art von Malware, also eine Schadsoftware. Ihr Hauptziel und Zweck ist es, sich durch Selbstreplikation innerhalb eines Geräts und von einem Computer zum anderen zu verbreiten. Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Computerwurm Ihr Gerät infizieren kann.
E‑Mail-Anhänge
Ähnlich wie beispielsweise Computerviren und Trojaner können sich Computerwürmer in E‑Mail-Anhängen verstecken. Phishing-E‑Mails, die von Cyberkriminellen verwendet werden, um Benutzer auf bösartige Websites zu locken oder mit Malware verseuchte Anhänge herunterzuladen, sind eine beliebte Art, Computerwürmer zu verbreiten.
Instant-Messaging-Würmer
Sogenannte Instant-Messaging-Würmer (oder IM‑Würmer) verstecken sich in Nachrichten, die über beliebte Instant-Messenger-Programme wie WhatsApp, Facebook Messenger oder Skype verschickt werden. Sobald das Konto eines Nutzers mit einem IM‑Wurm infiziert ist, übernimmt er das Adressbuch des Opfers und beginnt, Nachrichten an alle Kontakte zu senden und sich so zu verbreiten. Klicken Sie beispielsweise auf einen vermeintlichen Fotolink in einer Nachricht, installiert sich der Computerwurm auch auf Ihrem System.
Internet-Würmer
Im Gegensatz zu normalen Computerwürmern, die sich über lokale Netzwerke verbreiten, verbreiten sich Internetwürmer gezielt über das Internet. Wenn genügend Geräte im selben Netzwerk mit einem Wurm infiziert sind, kann das gesamte Netzwerk verlangsamt werden oder nicht mehr funktionieren. Cyberkriminelle nutzen unbemerkte Schwachstellen und Sicherheitslücken, die nicht durch ein Update behoben wurden, um Internetwürmer einzuschleusen. Achten Sie daher darauf, dass Ihre Geräte und Software immer auf dem neuesten Stand sind. Updates für Anwendungen und Betriebssysteme dienen dazu, Fehler und Schwachstellen zu beheben, die Cyberkriminelle als Hintertür nutzen können, um Ihr Gerät mit Malware wie Computerwürmern zu infizieren.
Physische Geräte
In der Vergangenheit konnte ein Computerwurm über Disketten, die zum Speichern von Daten und Programmen verwendet wurden, auf Ihren Computer gelangen. Obwohl sich Speichergeräte und Hardware inzwischen verbessert haben, sind sie noch immer ein Medium für Kriminelle, Malware zu verbreiten und Ihren Computer zu infizieren.
Datenaustausch
P2P‑Plattformen (kurz für Peer‑to‑Peer) werden verwendet, um Dateien wie Software, Filme und Musik online auszutauschen — sowohl legal als auch illegal. Die Bedrohung durch einen solchen Datenaustausch besteht darin, dass Sie nicht immer wissen, woher die heruntergeladene Datei stammt. Deshalb ist es besser, vorsichtig zu sein, denn selbst harmlos aussehende Dateien, die von einer unbekannten Quelle heruntergeladen werden, können Computerwürmer und andere Malware enthalten.
Computerwürmer vs. Computerviren
Das Wort Computervirus wird oft als Synonym für alle Arten von Malware verwendet, obwohl Viren lediglich eine spezielle Art von Malware sind. Ein Computervirus unterscheidet sich in seiner Funktionsweise in mancher Hinsicht von einem Computerwurm.
Ähnlich wie ein Virus, der Menschen infiziert, benötigt ein Computervirus einen Wirt, an den er sich anheften kann. Das kann ein infiziertes Programm sein, das der Benutzer ausführen muss. Erst dann kann der Virus dem infizierten Computer Schaden zufügen, indem er seinen eigenen bösartigen Code einschleust.
Ein Computerwurm hingegen kann unabhängig arbeiten und braucht keinen Wirt, um Schaden anzurichten. Aus diesem Grund verbreiten sich Computerwürmer in der Regel schneller innerhalb des infizierten Computers und auf andere Geräte.
Ein Computerwurm vermehrt sich, indem er sich selbst repliziert und sich auf diese Weise auf andere Computer im Netzwerk ausbreitet.
Sowohl Computerwürmer als auch ‑viren können mehrere ähnliche Ziele verfolgen, wie z. B. Informationen zu stehlen, Spyware zu installieren, Dateien zu zerstören und ganze Netzwerke lahmzulegen. Das Hauptziel von Würmern besteht jedoch im Allgemeinen darin, sich durch Selbstreplikation so weit wie möglich zu verbreiten.
So erkennen Sie einen Computerwurm
Die Anzeichen eines Computerwurms können sich von den Symptomen einer Infektion mit einem Computervirus unterscheiden, obwohl beide viele unangenehme Nebenwirkungen teilen. Unabhängig von der Art der verdächtigen Aktivität, die Sie auf Ihrem Computer feststellen, sollten Sie immer einen gründlichen Virenscan durchführen, um sicherzustellen, dass Ihr Gerät nicht mit Malware infiziert ist. Da sich Computerwürmer ohne Zutun des Benutzers verbreiten können, ist es wichtig, schnell zu handeln, bevor sich der Wurm weiter ausbreiten oder andere Geräte infizieren kann.
Diese Anzeichen können auf einen Computerwurm hindeuten:
Verlangsamte Leistung: Da der Computerwurm die Ressourcen des Geräts beansprucht, kann die Leistung des Computers merklich langsamer werden. Der Wurm kann sogar dafür sorgen, dass der Computer einfriert oder ganz abstürzt.
Ungewöhnliche Netzwerkaktivitäten: Computerwürmer können sich über das Internet verbreiten. Wenn Sie ungewöhnliche Netzwerkaktivitäten bemerken, könnte es sich um einen Computerwurm handeln, der mit anderen potenziellen Geräten kommuniziert, um sie zu infizieren.
Fehlermeldungen: Wenn ein Computerwurm Ihr Gerät befallen hat, kann der Wurm Warnungen und Fehlermeldungen verursachen, da Ihr Computer nicht mehr normal funktioniert.
Aktivitäten in Ihrem E‑Mail‑ oder Instant-Messaging-Konto: IM‑Würmer können das Adressbuch Ihres Kontos hacken und Ihre Kontakte mit verdächtigen Links und Nachrichten zuspammen. Würmer können auch die Kontrolle über Ihre E‑Mails übernehmen.
Geringer Speicherplatz: Da sich der Computerwurm verbreitet, indem er sich selbst repliziert, nimmt er immer mehr Platz im Speicher des infizierten Geräts in Anspruch. Daher kann eine unerwartete Abnahme des verfügbaren Speicherplatzes ein Anzeichen für einen Computerwurm sein.
Computerwurm mit Antivirus-Software stoppen
Der sogenannte Morris‑Wurm, der nach seinem Schöpfer Robert Morris benannt ist, war zwar nicht unbedingt der erste Computerwurm, wurde aber ohne Absicht erzeugt. Er wurde Ende 1988 in die Welt gesetzt, um auf Schwachstellen hinzuweisen. Das Programm begann jedoch, sich so schnell selbst zu replizieren, dass die infizierten Computer unbrauchbar wurden. Erhebliche Schäden waren die Folge. Seitdem sind Computerwürmer und ‑viren noch raffinierter geworden und in der Lage, auf infizierten Geräten großen Schaden anzurichten. Ein gutes Beispiel für einen neuen Computerwurm ist der Ransomware-Kryptowurm WannaCry, der Ende der 2010er‑Jahre die Welt erschütterte.
Um gegen Computerwürmer und ‑viren gewappnet zu sein, sollten Sie eine zuverlässige Antivirus-Software auf Ihr Gerät herunterladen und sie immer auf dem neuesten Stand halten. Leider sind auch mobile Geräte nicht vor Würmern sicher. Denken Sie daran, auch Ihr Smartphone und Tablet mit einem Antivirus-Programm zu schützen.
Darüber hinaus sollten Sie weitere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, wie beispielsweise das Nutzen einer Firewall und die Erstellung sicherer Passwörter für alle Ihre Konten.