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5 Arten von Geschenk­karten-Betrug und wie Sie sich schützen können

F-Secure

6 min Lesezeit

Geschenkkarten sind beliebte Geschenke und praktische Zahlungsmittel — voraus­gesetzt, sie werden sicher und verantwortungs­voll genutzt. Laut der US-Verbraucher­schutz­behörde FTC verloren Verbraucherinnen und Verbraucher allein in den USA im Jahr 2024 bereits 212 Millionen US-Dollar durch Geschenk­karten-Betrug. Mehr als 41.000 Fälle von Geschenk- oder Gut­haben­karten-Maschen wurden gemeldet. Welt­weit dürfte die Zahl deutlich höher liegen.

Die Tricks der Betrüger reichen von verlockenden Rabattangeboten bis hin zu angeblichen Notfällen, bei denen sofortige Zahlungen per Geschenkkarte verlangt werden. Wenn Sie die gängigen Betrugsmaschen kennen, können Sie sich besser schützen und finanzielle Verluste vermeiden.

Wie funktioniert ein Geschenk­karten-Betrug?

Die meisten Betrugs­maschen mit Geschenk­karten folgen zwei typischen Mustern:

  1. Kriminelle überreden ihre Opfer, mit einer Geschenk­karte zu bezahlen.

  2. Opfer kaufen gefälschte oder manipulierte Geschenk­karten.

Beide Betrugs­maschen beinhalten die folgenden Schritte:

  • Unerwarteter Kontakt: Betrüger melden sich per Telefon, SMS, E‑Mail oder über die sozialen Medien.

  • Identitätsdiebstahl: Cyber­kriminelle geben sich als vertrauens­würdige Personen, etwa als Autoritäts­personen, bekannte Unter­nehmen oder sogar als Familien­angehörige aus.

  • Druck durch Dringlichkeit: Es wird ein angeblich akutes Problem geschildert, das nur durch sofortigen Kauf von Geschenk­karten gelöst werden kann. Anschließend sollen Sie die Karten­details weiter­geben.

  • Gezielte Anweisungen: Die Täter sagen oft genau, welche Geschenk­karten wo gekauft werden sollen. Beliebte Bei­spiele sind Amazon, Google Play, Apple oder eBay-Geschenk­karten.

  • Anforderung der Karten­details: Nachdem Sie die Geschenk­karte gekauft haben, verlangen die Betrüger die Karten­nummern und PINs — oft in Form eines Fotos der Geschenk­karte.

  • Diebstahl des Geldes: Sobald die Betrüger die Karten­details erhalten, lösen sie das Gut­haben sofort ein. Ihre physische Karte ist dann wertlos.

Beachten Sie: Zahlungs­aufforderungen per Geschenk­karte sind fast immer Betrug. Kein seriöses Unter­nehmen oder Amt verlangt eine solche Zahlungs­methode. Erhalten Sie dennoch eine entsprechende Aufforderung, haben Sie es mit hoher Wahr­scheinlichkeit mit Betrügern zu tun.

Häufige Maschen beim Geschenk­karten-Betrug

Jeder kann Opfer von Geschenk­karten-Betrug werden. Wenn Sie die typischen Vorgehens­weisen kennen, können Sie die Warn­signale schneller sehen. Im Folgenden stellen wir fünf der häufigsten Maschen vor und zeigen, wie Sie diese entlarven können.

1. Steuer-Betrug

Bei dieser Betrugs­masche fordern Betrüger unerwartet die sofortige Zahlung angeblich offener Steuern. Beliebt ist die Nach­ahmung von Steuer­behörden wie dem Finanzamt. Unter Androhung von Strafen oder rechtlichen Schritten soll die Zahlung über Geschenk­karten erfolgen.

Beachten Sie: Seriöse Behörden werden niemals Geschenk­karten als Zahlungs­mittel verlangen. Prüfen Sie solche Forderungen immer direkt auf der offiziellen Web­site oder über die offizielle Telefon­nummer der Behörde. Außerdem sollten Sie niemals Zahlungs­informationen an unbekannte Kontakte weiter­geben.

2. Google Play- oder Apple-Geschenk­karten-Betrug

Betrüger geben sich oft als technischer Support oder Energie­versorger aus und behaupten, es gäbe Probleme mit Ihrem Konto. Anschließend fordern sie Zahlungen mit Apple- oder Google-Play-Karten. Seriöse Unter­nehmen werden jedoch niemals verlangen, dass Sie mit Geschenk­karten bezahlen. Diese Karten sind ausschließlich für den Einsatz in den jeweiligen Google- und Apple-Stores vorgesehen.

Wenn Sie eine solche Zahlungs­aufforderung außerhalb dieser Stores erhalten, brechen Sie den Kontakt sofort ab und melden Sie den Vorfall beim Karten­aussteller.

3. Falsche Gewinne oder betrügerische Rabatt­aktionen

Wurde Ihnen jemals mitgeteilt, dass Sie bei einem Gewinn­spiel gewonnen haben oder einen tollen Rabatt bekommen, wenn Sie mit einer Geschenk­karte bezahlen? Dies sind typische Taktiken bei Betrugs­maschen mit falschen Gewinnen oder Rabatt­aktionen. Seien Sie miss­trauisch, wenn Sie für einen Gewinn oder ein „Schnäppchen“ eine Gebühr zahlen sollen. Seriöse Gewinn­spiele verlangen keine Zahlung.

Klingt ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, oder sollen Sie schnellst­möglich handeln, handelt es sich mit großer Wahr­scheinlichkeit um Betrug. Verifizieren Sie die Echtheit des Angebots direkt mit dem Anbieter über dessen offizielle Kontakt­informationen und zahlen Sie nie mit Geschenk­karten, wenn Sie sich unsicher sind.

4. Reseller-Betrug

Der Kauf von Geschenk­karten über Online-Auktionen oder Dritt­anbieter mag wie ein toller Deal erscheinen, kann jedoch riskant sein: Die Karten sind oft abgelaufen, manipuliert oder haben weniger Gut­haben als angegeben.

Wenn eine Geschenk­karte bei einem Dritt­anbieter für einen beträchtlich niedrigeren Preis verkauft wird, als sie wert sein soll, handelt es sich wahr­scheinlich um einen Betrug. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie Geschenk­karten immer direkt beim Händler oder über autorisierte Verkaufs­stellen kaufen.

Nutzen Sie auch das kostenlose F‑Secure Online Shopping Checker Tool, um frag­würdige Web­sites, die Geschenk­karten verkaufen, zu prüfen.

5. Kontoübernahme

Betrüger nutzen oftmals Phishing, um Ihre Zugangs­daten für Online­shops zu stehlen. Sobald sie Zugang zu Ihrem Konto haben, können sie bestehende Geschenk­karten-Guthaben leeren oder neue Karten kaufen, ohne dass es einer neuen Verifizierung bedarf.

Um sich zu schützen, sollten Sie bei verräterischen E‑Mails oder Nach­richten miss­trauisch sein, die Ihre Zugangs­daten erfragen. Aktivieren Sie, soweit möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung auf allen Konten. Deaktivieren Sie außerdem One-Click-Zahlungen. Tipp: Nutzen Sie erhaltene Geschenk­karten zeitnah — je länger sie ungenutzt bleiben, desto höher ist das Risiko einer Konto­über­nahme.

Wie Sie Geschenk­karten-Betrug vermeiden können

Um sich vor Geschenk­karten-Betrug zu schützen, sollten Sie Geschenk­karten ausschließlich als Geschenk verwenden — nicht als Zahlungs­mittel für Behörden, technischen Support oder zur Begleichung unerwarteter Forderungen. Indem Sie die folgenden Schritte befolgen, können Sie das Risiko deutlich reduzieren, Opfer eines Betrugs zu werden:

  • Kaufen Sie Geschenk­karten nur bei vertrauens­würdigen Händlern, nicht bei unbekannten Dritt­anbietern oder Online-Auktionen.

  • Prüfen Sie die Karten auf Manipulation, wie beispiels­weise entfernte Rubbel­felder oder sichtbare PIN-Nummern.

  • Zahlen Sie die Geschenk­karte mit einer Kredit­karte, da diese meist einen besseren Käufer­schutz als Bargeld oder Debit­karten bietet.

  • Seien Sie besonders in der Ferien­saison vorsichtig, wie etwa rund um Weih­nachten, wenn Betrugs­versuche stark zunehmen.

  • Verwenden Sie sichere, einzig­artige Pass­wörter in allen Konten und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung.

  • Melden Sie Geschenk­karten-Betrugs­versuche sofort beim Karten­aussteller und bei der Polizei.

Schützen Sie sich vor Geschenk­karten-Betrug

Wir helfen Ihnen, Betrugs­versuche recht­zeitig abzuwehren.

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