Website-Cookies, auch bekannt als HTTP-Cookies oder Tracking-Cookies, sind kleine Datensätze, die Webserver auf Ihrem Gerät speichern, wenn Sie eine Website besuchen. Der Webserver sendet ein oder mehrere Cookies an den Browser, um u. a. Statistiken über Besucher zu sammeln oder die Nutzererfahrung zu individualisieren. Cookies können Besucher identifizieren und ihre Präferenzen auf der Website speichern. Die gespeicherten Daten können sich auf frühere Suchvorgänge, in einen Einkaufswagen gelegte Produkte und anderes Nutzerverhalten beziehen.
Heutzutage müssen Websites bei der Verwendung von Cookies die Zustimmung der Nutzer einholen. Hierfür erscheinen Cookie-Einwilligungs-Banner auf dem Bildschirm. Durch sie wurde das Bewusstsein und sogar das Misstrauen gegenüber Cookies bei Nutzern geschärft. Aber wie funktionieren Cookies überhaupt und sind sie immer etwas Schlechtes?
Wie funktionieren Cookies?
Wenn Sie eine Website aufrufen, sendet Ihr Browser ein auf Ihrem Gerät gespeichertes Cookie an einen Webserver. Der Server liest die ID des Cookies und passt die Seite entsprechend an. Auf diese Weise kann sich eine Website beispielsweise Ihre Sprache, Währung und Anmeldedaten merken.
Ihr Browser speichert Cookies in einer speziellen Datei auf Ihrem Gerät. Wie lange diese gespeichert werden, hängt vom Anbieter, der Art der Cookies und dem Zweck der Cookies ab. Die drei Hauptzwecke sind:
Persönliche Anpassung: Cookies können dazu verwendet werden, um Werbung anzupassen und Ihre Nutzererfahrung auf einer Website persönlicher zu gestalten. Wenn Sie und ein Freund auf derselben Website navigieren, kann die gezeigte Werbung unterschiedlich aussehen. Wenn Sie soeben nach Winterjacken gesucht haben, erhalten Sie eventuell Werbung hierfür, während Ihr Freund Werbung für Flugtickets nach London angezeigt bekommt.
Tracking: Einige Online-Shops empfehlen Ihnen neue Produkte basierend auf zuvor angeschauten Produkten. Dies wird durch Cookies ermöglicht. Services verwenden oft Tracking-Cookies, um Online-Aktivitäten anonym aufzuzeichnen. Online-Tracking ist jedoch nicht immer harmlos und kann von Cyberkriminellen genutzt werden, um an vertrauliche Informationen zu gelangen.
Verarbeitung und Speicherung von Informationen: Dank Cookies können Websites Nutzer und deren Anmeldedaten erkennen. Eine Online-Zeitung kann Sie zum Beispiel fragen, an welcher Art von Inhalt Sie interessiert sind. Wenn Sie Politik und nationale Nachrichten bevorzugen, werden Ihnen diese Artikel zuerst präsentiert.
Wie können Sie Cookies verwalten?
Obwohl Cookies schwer zu vermeiden sind, sind sie in den meisten Fällen ein optionaler Teil der Online-Nutzererfahrung. Und obwohl wir ihnen häufig misstrauisch gegenüberstehen, sind Cookies nicht immer etwas Schlechtes. Sie sind sogar oft notwendig, damit Websites so funktionieren, wie wir es wünschen. Dennoch können und sollten Sie in einigen Fällen die Verwendung von Cookies sowohl auf Ihrem Computer als auch auf Ihren mobilen Geräten einschränken.
Wenn Sie Cookies zulassen, wird die Internetnutzung bequemer, z. B. durch gespeicherte Anmeldedaten und Benutzereinstellungen. In der Regel können Sie die Verwendung von Cookies in den Datenschutzeinstellungen der Website, des Browsers oder Ihres Geräts ändern. Wenn Sie Kästchen wie Cookies zulassen
oder Lokale Daten zulassen
ankreuzen, geben Sie Ihre Zustimmung zur Verwendung von Cookies.
Sie können unter anderem das Risiko von Identitätsdiebstahl und Tracking verringern, indem Sie Cookies ablehnen oder löschen. Dadurch kann jedoch die Nutzung von Websites erschwert werden, da Sie Ihre Daten jedes Mal neu eingeben müssen. Die Ablehnung von Cookies erfolgt in der Regel in den Einstellungen Ihres Browsers unter Extras, Internetoptionen oder erweiterte Einstellungen. Sie können zudem festlegen, welche Cookies zugelassen werden sollen oder nur notwendigen Cookies zustimmen. Das Löschen von Cookies wird Sie nicht vor allen Online-Bedrohungen schützen, aber es ist ein guter Anfang, um Verantwortung für Ihre Daten zu übernehmen.
Sind Website-Cookies gefährlich?
Cookies selbst sind nicht gefährlich und infizieren Ihr Gerät nicht mit Viren oder Malware. Cookies können jedoch ein Risiko für Ihre Privatsphäre darstellen, wenn Online-Kriminelle auf Ihren privaten Browserverlauf zugreifen. Die Informationen können für Spionage, unerwünschte Werbung und Identitätsdiebstahl verwendet werden.
Ein weiteres Problem mit Cookies besteht darin, dass Sie nicht immer kontrollieren können, wie Daten über Sie gesammelt werden und wer Zugriff auf sie hat. Viele Nutzer möchten nicht, dass ihr Verhalten oder ihre Vorlieben online verfolgt werden.
Erstanbieter-Cookies vs. Drittanbieter-Cookies
Website-Cookies können in zwei Kategorien eingeteilt werden, je nachdem, wo sie erzeugt werden.
Erstanbieter-Cookies: Diese Cookies werden direkt auf der von Ihnen besuchten Website erstellt. Wenn Sie vertrauenswürdige Websites nutzen, sind diese Cookies generell sicher und können Ihre Interneterfahrung bequemer machen. So gut wie alle Websites verwenden Erstanbieter-Cookies.
Drittanbieter-Cookies: Cookies von Drittanbietern, auch Tracking-Cookies genannt, werden von einer externen Website erstellt, also nicht von der Website, die Sie gerade besuchen. Sie werden von Werbetreibenden und Social-Media-Plattformen verwendet, um Sie auch dann noch zu tracken, wenn Sie bereits auf eine andere Website gewechselt sind. Cookies von Drittanbietern sind aufdringlicher und stellen eine größere Bedrohung für Ihre Online-Privatsphäre und Ihre persönlichen Daten dar.
Cookies und ihre Gesetzgebung
Seit ein paar Jahren werden Nutzer beim Besuch einer Website von Cookie-Bannern begrüßt. Viele Nutzer ignorieren diese und klicken auf Zulassen
, um das Feld schnell loszuwerden. Diese Cookie-Einwilligungs-Banner sind das Resultat neuer Rechtsvorschriften. Für deutsche beziehungsweise europäische Verbraucher und alle Unternehmen, die Daten von europäischen Bürgern verarbeiten, gibt es zwei wichtige Rechtsvorschriften, die sich auf die Verwendung von Website-Cookies beziehen. Dabei handelt es sich um die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die ePrivacy-Verordnung (ePVO).
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Die DSGVO wurde im Mai 2018 verabschiedet. Sie hält diverse Verpflichtungen für Unternehmen bereit, die personenbezogene Daten ihrer Nutzer erfassen und Cookies verwenden möchten. Das Gesetz wurde von der EU verabschiedet, betrifft aber jedes Unternehmen, das Informationen über Bürger in der EU sammelt. Bei Nichteinhaltung der DSGVO-Vorschriften drohen hohe Geldstrafen.
Dank der Datenschutz-Grundverordnung haben Nutzer in der EU mehr Rechte in Bezug auf die sichere Erfassung, Handhabung und Speicherung ihrer personenbezogenen Daten. Laut der DSGVO gelten Cookies als personenbezogene Daten, über die Nutzer die Kontrolle haben sollten. Daher müssen Websites die Zustimmung der Nutzer einholen, um ihre Informationen zu sammeln und Cookies zu verwenden.
ePrivacy-Verordnung (ePVO)
Die ePVO (manchmal auch Cookie-Richtlinie genannt) soll den Datenschutz in der elektronischen Kommunikation für alle EU-Länder einheitlich regeln. Als Ergänzung der DSGVO fordert sie, dass Websites die Zustimmung der Nutzer zur Verwendung von Cookies einholen. Der Nutzer muss darüber informiert werden, wie die Website Cookies sammelt, und er muss die Möglichkeit haben, die Verwendung von Cookies abzulehnen. Ausgenommen sind Cookies, die für die Nutzung der Website erforderlich sind – hierfür ist keine Zustimmung des Nutzers vonnöten.
Ein VPN schützt Ihre Privatsphäre im Internet
Das größte Problem mit Cookies sind ihre Auswirkungen auf die Privatsphäre der Nutzer. Zunehmendes Online-Tracking kann ein Risiko für die privaten Daten der Nutzer darstellen. Ein VPN, das Ihre Daten verschlüsselt und Sie privat surfen lässt, hilft Ihnen, Ihren Online-Schutz zu stärken. Ein VPN verhindert nicht, dass Websites Cookies verwenden, sofern Sie diese zulassen. Allerdings hilft es dabei, Tracking zu verhindern und so Ihre Online-Privatsphäre zu schützen.